Die Laborbühne
In den Zwischenräumen der bisherigen Zeilenbebauung im Quartier „Am Rotweg“ wurde von Frühsommer 2021 bis Herbst 2023 als eine Art mobiles Amphitheater temporär ein Experimentierlabor eingerichtet. Auf dieser „Laborbühne“ wurden verschiedene Themen rund ums Wohnen und die Schaffung von Wohnraum mit den Bewohner*innen aus Rot, aber auch mit lokalen Akteuren, IBA’27, Stadtverwaltung, Initiativen sowie Expert*innen diskutiert und erlebbar gemacht. Auch der Dialog mit den Planungsbüros des Neubauquartiers fand u. a. dort statt
Zur Vorbereitung der Abbrucharbeiten im Quartier „Am Rotweg“ musste die Laborbühne an einen neuen Standort weichen. Seit November 2023 befindet sie sich auf der Freifläche zwischen Schozacher Straße 22-26, Bretzfelder Straße 6 und Eschenauer Straße 11 und bleibt damit als zentrale Räumlichkeit für Veranstaltungen, Gesprächsrunden und Ausstellungen erhalten. Damit ermöglichen die Baugenossenschaften auch über das Projekt „Reallabor Wohnen“ hinaus den Dialog mit Bewohnerschaft oder institutionellen Akteuren. Auch weiterhin können die Bewohner*innen sich auszuprobieren und testen: Sind neue Wohnformen etwas für mich? Kann ich mir vorstellen, eine Wohnung im Quartier zu beziehen oder hab ich Bedarf im Quartier umzuziehen?
Mittels der so ermöglichten Beteiligungskultur können beispielsweise folgende Fragen geklärt werden:
- Wie wollen wir in Stuttgart-Rot gemeinsam wohnen und leben?
- Welche Wohnformen sind für Stuttgart-Rot geeignet?
- Wie kann das Wohnen in Stuttgart-Rot bezahlbar bleiben?
- Wie kann jede*r Wohnraum finden, der die Bedürfnisse abdeckt und finanziell tragbar ist?
Von der Idee zur Umsetzung
Anfang März 2021 haben die beiden Baugenossenschaften unter Architekt*innen, Ingenieur*innen und Bauplaner*innen eine Ideenabfrage zur Realisierung der Laborbühne gestartet. 14 Bewerber*innen sind jenem Aufruf gefolgt und haben kreative Ideen eingereicht. Das Auswahlgremium - bestehend aus Vertreter*innen der Baugenossenschaften, der IBA'27, des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg (seit Frühjahr 2021: Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg) sowie des Büros Stadtberatung Dr. Sven Fries - einigten sich auf die Konzeptidee von Schürmann + Witry Architekten.Aufruf
Anlagen zum Aufruf
Erste Begehung auf dem Areal in Rot
Die Projektträger BGNH und BGZ trafen sich am Donnerstag, 29.04.2021, mit den Architekten der Laborbühne Stephan Schürmann und Marlène Witry zur ersten gemeinsamen Ortsbegehung. Zusammen mit Vertreter*innen von IBA’27 und Büro Stadtberatung Dr. Sven Fries und Studierenden der HfT wurden zu bespielende Aktionsflächen in Augenschein genommen, um ein Bild der räumlichen Verhältnisse zwischen den Zeilen und Bäumen zu erhalten. Die mobile Laborbühne von Schürmann + Witry Architekten soll über den gesamten Projektverlauf zwischen den Zeilen stehen. Mit Blick auf die angedachten Veranstaltungsformate wird die Bühne modular aufgebaut. Ein bedarfsgerechter Umbau oder auch das Versetzen soll auch gemeinsam mit den Anwohner*innen möglich sein. Beteiligung ist vom Start weg ein Hauptaspekt der Bühne.
Das Zusammenwirken mit der szenografischen Ausstellung ROTgeschichtenSEHEN der IMIAD-Masterstudierenden der Hft Stuttgart, die sich den Geschichten und Erzählungen von Bewohner*innen der ersten Stunde widmet, wurde ebenfalls bei der Begehung im Quartier thematisiert. Im Juni schon soll der zweijährige Aktionsraum, ein Zusammenspiel mehrerer Akteure, Events und Experimentiermöglichkeiten im Rahmen, der vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen geförderten Spielfläche „Innovativ Wohnen BW“ eröffnet werden. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Rubrik „Die Beteiligung“.
Impressionen der Begehung
Klicken Sie zur Vollbildansicht auf die Fotos.Von der Einweihung der Laborbühne am 8. Juli 2021 im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Reallabor Wohnen bis Herbst 2023 war die Bühne Kernlement der Beteiligungsveranstaltungen. In diesen zwei Jahren diente sie als Experimentier- und Aktionsraum, um im Dialog mit der Bewohnerschaft, Expert*innen und den Partner*innen im Rahmen des Quartiersentwicklungsprozesses zu erarbeiten, wie das Wohnen der Zukunft aussehen soll. Fotos von der Laborbühne in action bei Veranstaltungen gibt's in der Rubrik » Beteiligung.
Neuer Standort für die Laborbühne
Mit dem Start der Abbrucharbeiten im Quartier „Am Rotweg“ musste auch die Laborbühne Ende Oktober 2023 weichen - sie bleibt dem Stadtteil, den Bewohner*innen und den Baugenossenschaften jedoch erhalten! An ihrem neuen Standort auf der Freifläche zwischen Schozacher Straße 22-26, Bretzfelder Straße 6 und Eschenauer Straße 11 steht die Laborbühne weiterhin als Räumlichkeit für Veranstaltungen, Gesprächsrunden und Ausstellungen zur Verfügung. Der Umzug ist auch ein klares Signal dafür, dass der Dialog mit der Bewohnerschaft, mit Fachleuten und Akteuren aus dem Stuttagrt-Rot weitergeführt wird.Sie wollen die Laborbühne für einen Workshop, eine Dialogveranstaltung oder andere Formate nutzen? Schreiben Sie uns unter info@quartier-am-rotweg.de
Impressionen vom Probeaufbau, vom Aufbau im Quartier „Am Rotweg“ und vom neuen Standort (seit November 2023)
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Prozessverlauf
Weitere Informationen zu jedem einzelnen Feld erhalten Sie mit Klick auf den jeweiligen Spielstein bzw. über den Button „Weitere Informationen“.
Start
Wohnraumoffensive
Das Quartier
Die Perspektive
Die Innovation
Die Beteiligung
Zahlreiche lokal aktive zivilgesellschaftliche Partnerinnen und Partner sind in die Ausgestaltung ihres Quartiers eingebunden. Gemeinsam mit verschiedenen Fachdisziplinen übernehmen sie die Projektplanung, erproben für WohnquartierPlus (WQ+) neue Formen der Projektsteuerung und unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit.
Die Laborbühne
Das Zwischenwohnen
Bereits jetzt laufen vor Ort sichtbare Vorbereitungen für das Quartier „Am Rotweg“. Das Neue Heim investiert experimentell bewusst noch einmal in das vom Abbruch betroffene Quartier (Gebäudestruktur und öffentlicher Raum). Dadurch wird der in Stuttgart angespannte Wohnungsmarkt durch temporäre Vermietung entlastet, Leerstände werden vermietet, Vielfalt im Quartier erweitert, Kreativität gefördert und der Nährboden für weitere städtebauliche Entwicklungen bereitet.
Die Modellwohnung 1:1
Modellwohnungen im Format 1:1 unterstützen die neu erarbeiteten Fragestellungen zum Thema Wohnen und ermöglichen es, den Raum der Theorie zu verlassen. Diese Modellwohnungen werden auf Basis des Ergebnisses des Realisierungswettbewerbs im Bestand im Maßstab 1:1 auf den Freiflächen so hergestellt, dass sie begehbar sind, dass dort verschiedene Aktionen stattfinden oder ein „Probewohnen“ organisiert werden kann.
Das Schwarzbuch
Das Quartier „Am Rotweg“ soll zeigen, dass es ein Leuchtturmprojekt ist, das auch die Potentiale ähnlicher Statteile aufzeigen kann. Mögliche Hürden, Hindernisse oder Stolpersteine sollen dokumentiert werden, um denjenigen eine Art Leitfaden an die Hand zu geben, die es (noch) besser machen möchten. Mit einem Schwarzbuch für Stuttgart-Rot werden auch die Prozesse und Aktionen dokumentiert, die nicht zum Ziel führen, um anhand dieser „Dokumentationen des Scheiterns“ Akteuren in anderen Quartieren an die Hand zu geben, welche Wege sich als Sackgassen entpuppen könnten.
Die Übertragbarkeit
Das Quartier „Am Rotweg“ soll zeigen, dass es ein Leuchtturmprojekt ist, das auch die Potentiale ähnlicher Statteile aufzeigen kann. Die Laborsituation in Stuttgart-Rot bietet aufgrund der Akteurskonstellation und der Möglichkeit, weitreichende Quartiersentwicklung zu betreiben, die Chance, ein beispielgebendes Projekt für das Land Baden-Württemberg zu werden und damit auch das Marktgeschehen zu bereichern.