Die Laborbühne
In den Zwischenräumen der aktuell noch bestehenden Zeilenbebauung im Quartier „Am Rotweg“ ist als eine Art mobiles Amphitheater temporär ein Experimentierlabor eingerichtet. Auf dieser „Laborbühne“ sollen verschiedene Themen rund ums Wohnen und die Schaffung von Wohnraum mit den Bewohner*innen aus Rot, aber auch mit Institutionen, Hochschulen, IBA’27, Stadtverwaltung, Initiativen sowie Expert*innen diskutiert und erlebbar gemacht werden. Zudem soll auf der Bühne in den Dialog mit den Planungsteams, die den städtebaulichen Wettbewerb für das Areal für sich entscheiden konnten, getreten werden.
Der Bewohnerschaft wie auch den institutionellen Akteure wird auf diese Weise ermöglicht, in neue Rollen zu schlüpfen und sich auszuprobieren. Konkret bedeutet dies, dass Bewohner*innen testen können: Sind neue Wohnformen etwas für mich? Kann ich mir vorstellen, eine Wohnung im Quartier zu beziehen oder hab ich Bedarf im Quartier umzuziehen?
Mittels der so ermöglichten Beteiligungskultur können beispielsweise folgende Fragen geklärt werden:
- Wie wollen wir in Stuttgart-Rot gemeinsam wohnen und leben?
- Welche Wohnformen sind für Stuttgart-Rot geeignet?
- Wie kann das Wohnen in Stuttgart-Rot bezahlbar bleiben?
- Wie kann jede und jeder Wohnraum finden, der die Bedürfnisse abdeckt und finanziell tragbar ist?
Von der Idee zur Umsetzung
Anfang März 2021 haben die beiden Baugenossenschaften unter Architekt*innen, Ingenieur*innen und Bauplaner*innen eine Ideenabfrage zur Realisierung der Laborbühne gestartet. 14 Bewerber*innen sind jenem Aufruf gefolgt und haben kreative Ideen eingereicht. Das Auswahlgremium - bestehend aus Vertreter*innen der Baugenossenschaften, der IBA'27, des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg (seit Frühjahr 2021: Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg) sowie des Büros Stadtberatung Dr. Sven Fries - einigten sich auf die Konzeptidee von Schürmann + Witry Architekten.Aufruf
Anlagen zum Aufruf
Erste Begehung auf dem Areal in Rot
Die Projektträger BGNH und BGZ trafen sich am Donnerstag, 29.04.2021, mit den Architekten der Laborbühne Stephan Schürmann und Marlène Witry zur ersten gemeinsamen Ortsbegehung. Zusammen mit Vertreter*innen von IBA’27 und Büro Stadtberatung Dr. Sven Fries und Studierenden der HfT wurden zu bespielende Aktionsflächen in Augenschein genommen, um ein Bild der räumlichen Verhältnisse zwischen den Zeilen und Bäumen zu erhalten. Die mobile Laborbühne von Schürmann + Witry Architekten soll über den gesamten Projektverlauf zwischen den Zeilen stehen. Mit Blick auf die angedachten Veranstaltungsformate wird die Bühne modular aufgebaut. Ein bedarfsgerechter Umbau oder auch das Versetzen soll auch gemeinsam mit den Anwohner*innen möglich sein. Beteiligung ist vom Start weg ein Hauptaspekt der Bühne.
Das Zusammenwirken mit der szenografischen Ausstellung ROTgeschichtenSEHEN der IMIAD-Masterstudierenden der Hft Stuttgart, die sich den Geschichten und Erzählungen von Bewohner*innen der ersten Stunde widmet, wurde ebenfalls bei der Begehung im Quartier thematisiert. Im Juni schon soll der zweijährige Aktionsraum, ein Zusammenspiel mehrerer Akteure, Events und Experimentiermöglichkeiten im Rahmen, der vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen geförderten Spielfläche „Innovativ Wohnen BW“ eröffnet werden. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Rubrik „Die Beteiligung“.
Impressionen der Begehung: (Zur Vollbildansicht klicken Sie auf die Fotos.)
Seit der Einweihung der Laborbühne am 8. Juli 2021 im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Reallabor Wohnen ist die Bühne Kernlement der Beteiligungsveranstaltungen. Für die nächsten zwei Jahre dient sie als Experimentier- und Aktionsraum , um im Dialog mit der Bewohnerschaft, Expert*innen und den Partner*innen im Rahmen des Quartiersentwicklungsprozesses zu erarbeiten, wie das Wohnen der Zukunft aussehen soll.
Sie wollen die Laborbühne für einen Workshop, eine Dialogveranstaltung oder andere Formate nutzen? Schreiben Sie uns unter info@quartier-am-rotweg.de
Impressionen vom Probeaufbau und vom Aufbau im Quartier „Am Rotweg“: (Zur Vollbildansicht klicken Sie auf die Fotos.)
Für weitere Informationen klicken Sie auf den jeweiligen Button
Prozessverlauf
Weitere Informationen zu jedem einzelnen Feld erhalten Sie mit Klick auf den jeweiligen Spielstein bzw. über den Button „Weitere Informationen“.

Start

Wohnraumoffensive

Das Quartier

Die Perspektive

Die Innovation

Die Beteiligung

Zahlreiche lokal aktive zivilgesellschaftliche Partnerinnen und Partner sind in die Ausgestaltung ihres Quartiers eingebunden. Gemeinsam mit verschiedenen Fachdisziplinen übernehmen sie die Projektplanung, erproben für WohnquartierPlus (WQ+) neue Formen der Projektsteuerung und unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit.
Die Laborbühne

Das Zwischenwohnen

Bereits jetzt laufen vor Ort sichtbare Vorbereitungen für das Quartier „Am Rotweg“. Das Neue Heim investiert experimentell bewusst noch einmal in das vom Abbruch betroffene Quartier (Gebäudestruktur und öffentlicher Raum). Dadurch wird der in Stuttgart angespannte Wohnungsmarkt durch temporäre Vermietung entlastet, Leerstände werden vermietet, Vielfalt im Quartier erweitert, Kreativität gefördert und der Nährboden für weitere städtebauliche Entwicklungen bereitet.
Die Modellwohnung 1:1

Modellwohnungen im Format 1:1 unterstützen die neu erarbeiteten Fragestellungen zum Thema Wohnen und ermöglichen es, den Raum der Theorie zu verlassen. Diese Modellwohnungen werden auf Basis des Ergebnisses des Realisierungswettbewerbs im Bestand im Maßstab 1:1 auf den Freiflächen so hergestellt, dass sie begehbar sind, dass dort verschiedene Aktionen stattfinden oder ein „Probewohnen“ organisiert werden kann.
Das Schwarzbuch

Das Quartier „Am Rotweg“ soll zeigen, dass es ein Leuchtturmprojekt ist, das auch die Potentiale ähnlicher Statteile aufzeigen kann. Mögliche Hürden, Hindernisse oder Stolpersteine sollen dokumentiert werden, um denjenigen eine Art Leitfaden an die Hand zu geben, die es (noch) besser machen möchten. Mit einem Schwarzbuch für Stuttgart-Rot werden auch die Prozesse und Aktionen dokumentiert, die nicht zum Ziel führen, um anhand dieser „Dokumentationen des Scheiterns“ Akteuren in anderen Quartieren an die Hand zu geben, welche Wege sich als Sackgassen entpuppen könnten.
Die Übertragbarkeit

Das Quartier „Am Rotweg“ soll zeigen, dass es ein Leuchtturmprojekt ist, das auch die Potentiale ähnlicher Statteile aufzeigen kann. Die Laborsituation in Stuttgart-Rot bietet aufgrund der Akteurskonstellation und der Möglichkeit, weitreichende Quartiersentwicklung zu betreiben, die Chance, ein beispielgebendes Projekt für das Land Baden-Württemberg zu werden und damit auch das Marktgeschehen zu bereichern.